St. Peter und Paul in Wormbach
Herzlich willkommen an einem Ort voller Geschichten!
Um Wormbach ranken sich viele Erzählungen. Der Sage nach soll der christliche Missionar St. Bonifatius selbst hier im 8. Jahrhundert eine frühe Kirche gegründet haben. Leider gibt es keine Belege, dass er je in dieser Gegend war.
Richtig ist wohl, dass Wormbach einer der ersten christianisierten Orte im Sauerland ist. Die hier lebende Volksgruppe der Sachsen hatte eigene Götter. Eine erste nachgewiesene christliche Kirche gab es um 850. Vermutlich war an der Stelle bereits vorher eine heilige Stätte. Es war üblich, sogenannte heidnische Stellen im Sinne des neuen Glaubens zu überbauen.
Im Jahr 1072 wies Erzbischof Anno II. die Pfarrei Wormbach dem Kloster Grafschaft zu. Das ist urkundlich belegt. Kurz zuvor war eine neue Kirche in Wormbach errichtet worden. Der Unterbau des heutigen Turms stammt aus dieser Zeit – ist also rund 1000 Jahre alt.
Um 1180 wurde St. Peter und Paul in seiner heutigen Form gebaut. Es handelt sich also um eine der ältesten Kirchen des Sauerlands. Die romanische Hallenkirche wuchs Stück für Stück: Der Chor ist älter als das später ersetzte Langhaus. Sein Ansatz ist noch zu erkennen, ein kleiner Dachreiter markiert ihn.
Wie viele alte Gotteshäuser wurde St. Peter und Paul immer wieder modernisiert. Barock prägt bis heute das Bild der Kirche – zumindest, was die Einrichtung angeht. Decken und Wände sehen durch Verzierungen aus der Bauzeit komplett anders aus.
Diese einzigartigen Wandmalereien wurden erst bei Renovierungsarbeiten in den 1950er Jahren freigelegt. Es war eine Sensation. Auf einmal war die ursprüngliche Dekoration zu sehen: Tierkreiszeichen und vorchristliche Motive.
Zu ihrer Bedeutung gibt es viele Überlegungen: Sind sie heidnisch? Hat man so versucht, Nicht-Christen von einem Besuch Kirche zu überzeugen? Beruhen die Zeichnungen auf einem klösterlichen Handbuch zur Zeitberechnung aus dem Jahr 725? Manche vermuten, dass einst ein großer Decken-Kalender geschaffen wurde, um Feiertage zu bestimmen. Das wäre mindestens ungewöhnlich.
Der Barockaltar verdeckt die Darstellung des Weltgerichts. Es lässt sich leider ohne technische Hilfsmittel nicht mehr gut erkennen. Durch das oberste Altarfenster ist Christus zu sehen. Er thront auf einem Regenbogen. Ein Lichtschein und viele Engel umgeben ihn.
Wer sich intensiver für Geschichte und Kunstwerke dieser Kirche interessiert, kann einen Blick in den umfangreichen Kirchenführer zu St. Peter und Paul werfen. Jetzt geht es erstmal mit dem Rad weiter. Vorher lohnt ein Blick auf den Friedhof mit den besonderen Grabstellen und der alten Lindeneinfassung. Ein kurzes Kurbeln und Zuhören am Lauschpohl auf dem Kirchhof sollte auch drin sein, bevor es weitergeht.
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Texte: Britta Freith / BFreith: Bessere Inhalte