St. Alexander in Schmallenberg
Willkommen an diesem besonderen Ort zwischen alt und neu
Denken wir uns über 800 Jahre zurück. Wir sind im Mittelalter, im Jahr 1261. Schmallenberg ist frisch gegründet, die Kirche St. Alexander gerade fertig gebaut. Dafür hat die Abtei Grafschaft gesorgt – auch ihr Schutzpatron ist St. Alexander von Rom. Er war ein beliebter christlicher Heiliger zur Bauzeit der Kirche. Aus dieser Verbundenheit heraus entsandte das Kloster Grafschaft fast 600 Jahre lang Mönche zur Seelsorge nach Schmallenberg.
St. Alexander Schmallenberg war während dieser Zeit eine kleine romanische Hallenkirche. Wie es üblich war, kamen mit der Zeit einige neue Elemente hinzu, aber im Wesentlichen blieb St. Alexander unverändert. Sogar den Stadtbrand 1822 überstand die Kirche. Doch dann wurde sie zu klein für die wachsende Gemeinde.
Der Architekt und spätere Dombaumeister von Aachen, Josef Buchkremer, übernahm die Umbaupläne. Dabei machte er das ursprüngliche Schiff und die Apsis zu einem Seitenschiff der erweiterten und viel größeren neuromanische Kirche. Der alte Turm wurde abgerissen. Außerhalb der Kirche entstand ein neuer, weit höherer. Buchkremer dachte gleichzeitig traditionell und fortschrittlich. Die alte Kirche verputzte er weiß, der neue Teil war grau – genau wie der weithin sichtbare Kirchturm.
Dieser Kirchturm wurde kostengünstig mit Resten und Bauschutt verfüllt. Das entpuppte sich jedoch bald als Problem, denn die Wände ließen Wasser durch. Eine umfassende Renovierung 50 Jahre später half nicht weiter. 1996 wurde der undichte Turm schließlich abgerissen, und es entbrannte ein heftiger Streit über seine Neugestaltung. Schließlich lief es so, wie schon Buchkremer dachte: Tradition und Fortschritt wurden kombiniert. Der neue Turm besteht schlicht aus Beton. Außen wurde er stilistisch passend mit Stein verkleidet.
2013/14 wurde dann die gesamte Kirche renoviert. In der Nordwand des ursprünglichen Schiffs ist jetzt eine Tür, durch die wir über einen Verbindungsgang in den Turm gelangen. Der ist von innen mit Sichtbetonwänden schlicht und sehr modern gestaltet. Nach oben blicken wir wie in eine blaue Unendlichkeit. Wenn die Glocken schlagen und Licht durch die Fenster fällt, entsteht eine ganz besondere Stimmung. Es lohnt sich, auf diesen Moment zu warten.
Innegehalten
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Entscheidungen können uns viel Mut abverlangen.
Nicht immer wissen wir im Voraus, welcher Weg der richtige ist.
Was kostet wohl mehr Mut: An Bewährtem festzuhalten, oder etwas Neues zu wagen?