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Anno-Kapelle im Kloster Grafschaft

Willkommen an einen Ort, an dem oft Neues aus Altem entstand

Im Kloster Grafschaft gibt es zwei Kapellen. Wir besuchen die kleinere der beiden, die Anno-Kapelle. Sie liegt im ältesten Teil der Klosteranlage, unten im Klosterturm. Ein guter Ort, um etwas Ruhe zu finden. Viele kommen hierher, um in besonderer Atmosphäre zu beten oder die Stille zu genießen.
Wie so viele Klöster wurde auch das Kloster Grafschaft Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Aufklärung säkularisiert, also verweltlicht. Die dazugehörige Barockirche wurde abgerissen. Nur der Turm, in dem sich die Anno-Kapelle befindet, blieb erhalten. 

Die Wände der Kapelle stammen noch aus der Zeit des allerersten Klosters. Der einflussreiche Kölner Erzbischof Anno gründete es im Jahr 1072 als Benediktinersitz. Ora et labora – bete und arbeite – hieß es damals. Heute ist das Kloster ein Mutterhaus der Borromäerinnen: Das alte Prinzip gilt noch immer. 

Die Föderation der Borromäerinnen beruft sich auf den asketischen Kardinal und Erzbischof von Mailand, Karl Borromäus. Sie besteht aus sieben Ordensgemeinschaften päpstlichen Rechts. Die Schwestern haben ein einfaches Gelübde abgelegt, leben und arbeiten in vier Ländern. Alle sechs Jahre kommen Abgesandte ins Kloster Grafschaft und bestimmen ihre neue Leitung. Die gläubigen Frauen leben Barmherzigkeit: besonders in der Pflege, der gesundheitlichen und seelischen Versorgung von Kindern, Jugendlichen, Alten und Armen.


Nach dem zweiten Weltkrieg suchten die deutschen Borromäerinnen aus Schlesien eine neue Bleibe. Sie bauten das heruntergekommene Klostergebäude mit Hilfe aus der Bevölkerung wieder auf. Es entstand eine Heilstätte für Bergarbeiter mit einer sogenannten Staublunge. Heute befindet sich im Kloster Grafschaft ein bekanntes Fachkrankenhaus für Lungen- und Bronchialleiden.

Wenn wir die Anno-Kapelle betreten, sehen wir in der Tür eine Bleiverglasung: „Christus in der Kelter“ beruht auf einem Steinrelief aus dem 16. Jahrhundert. Wer das Bild in den 1980er Jahren aus Antikglas geschaffen hat, ist leider unbekannt. Das Motiv stellt auch einen Bezug zum Museum des Klosters Grafschaft her: Früher war dort ein bekannter Klosterkeller, in dem Beerenwein hergestellt wurde. Heute zeigt das Museum Informationen über die Klostergeschichte sowie Kunstwerke und liturgische Schätze. 

Traditionell befanden sich in Klöstern viele Reliquien. Im Altar der Anno-Kapelle können wir ein Kreuzreliquiar entdecken. Darin befinden sich Reliquien des Hl. Anno. Die Reliquien der Heiligen Hedwig von Schlesien haben die Borromäerinnen mit nach Grafschaft gebracht. Sie werden neben anderen im Klostermuseum aufbewahrt. 

Weitere unbekannte Reliquien sind im Rücken des Christus am Kreuz über dem Altar versteckt. Körper und Kreuzbalken sind Kopien. Das Original aus Westfalen stammt aus dem Mittelalter; es hängt in der St. Bartholomäuskirche in Bielefeld-Senne.

Unter dem Kreuz sehen wir eine symbolische Thora-Rolle mit dem Bild des brennenden Dornbuschs. Sie ist gleichzeitig die bronzene Tür zum Tabernakel. Das ist in der katholischen Kirche ein besonders geschützter Schrank, in dem die geweihten Hostien für das Abendmahl aufbewahrt werden. Die Tür stammt aus der Werkstatt Winkelmann am Möhnesee. 

Innegehalten

- Ein Gedanke für dich -

 

Wir befinden uns an einem Ort der inneren Einkehr und nehmen uns bewusst Zeit für eine Frage:

Nicht alles im Leben läuft so, wie wir es uns wünschen. Eine besondere Gabe ist es, das Beste daraus zu machen.

Was bedeutet diese Möglichkeit für dich persönlich? 

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