Kapelle auf dem Werth
Hallo, oben auf dem Werth!
Der Ursprung Schmallenbergs ist wohl genau an dieser Stelle. Hier stand im 12. Jahrhundert wahrscheinlich die „Smale Burg“. Sie sollte das Kloster Grafschaft gegen die benachbarte Grafschaft Arnsberg schützen.
Als die Kapelle auf dem Werth gebaut wurde, war die Smale Burg längst Geschichte. Das Ehepaar Joannes Cordes und Maria Falcken stiftete das Gotteshaus 1682 nach einer Lenne-Flut. Der Ort war gut und sicher gewählt: Ein Werth ist eine Insel, die aus einem Fluss ragt. Dass wir hoch über der Lenne sind, merken wir nach dem Anstieg – und können uns über die Aussicht freuen. Auf dieser Höhe lässt es sich gut rasten.
Die Schmallenberger kommen gern auf den Werth und genießen die besondere Atmosphäre. Im Laufe der Zeit wurden wichtige Gedenkorte hierher verlegt: Der zu klein gewordene Friedhof aus dem Ort zog einst auf dieses Gelände um – wurde in den 1950er Jahren allerdings in den heutigen Park umgewandelt. Erhalten geblieben sind nur wenige Grabsteine – so wie der des Floigenkaspars: ein wunderlicher Bildhauer, der für seine spektakulären und erfolglosen Flugversuche bekannt war.
Die Kapelle ist der Jungfrau Maria und ihrem Ehemann, dem hl. Joseph gewidmet. Auf dem Weg hinein finden wir den Grundstein und eine Stiftungsinschrift. Zeit zum Rätseln, denn die Inschrift ist ein Chronogramm: Wenn man nur die Buchstaben beachtet, die römischen Zahlen entsprechen, erhält man das Baujahr.
Die kleine Saalkirche hat ein Schiff mit zwei Jochen: Das heißt, die Säulen tragen zwei Gewölbeabschnitte hintereinander. Der üppige Barockaltar passt stilistisch in die Bauzeit. Die Kreuze an den Wänden erinnern an gestorbene Soldaten. Die Gedenkstätte wird von der Schützengesellschaft Schmallenberg gepflegt.
Die Schützengesellschaft sorgte in den 1950er Jahren auch dafür, dass die Kapelle eine neue Glocke erhielt. Sie erklingt heute beim Tod eines Mitglieds. In den 2010er Jahren rekonstruierte die Gesellschaft den Glockenturm, so dass das Läuten der Glocke wieder möglich ist.
Innegehalten
- Ein Gedanke für dich -
Manches in unserem Leben können wir leicht allein erreichen, bei anderem brauchen wir die Hilfe anderer.
Wann verfolgst du deine Ziele lieber allein, wann gemeinsam mit anderen – und ginge es auch anders?