14-Nothelfer Kapelle am Scheeweg
Einladung zu einem stillen Moment unter hohen Bäumen!
Diese Straße entlang der Kapelle ist ein alter Kirch- und Totenweg: Jahrhundertelang war hier ein Zwischenstopp auf dem Weg zum Gottesdienst. Erst nur an einem hohen Kreuz, seit über 300 Jahren auch an diesem Heiligenhäuschen „14 Nothelfer“. Über sein Dach ragen die Zweige zweier großer Linden. Beide sind als Naturdenkmäler eingetragen. Die linke ist etwa so alt wie die Wegekapelle selbst.
Einheimische schätzen diesen Ort und haben ihn stetig erweitert. Während es ursprünglich vor dem hohen Kreuz in die Knie ging, gibt es jetzt einladende Bänke für alle. Seit 2021 rahmen Schieferstelen die Szene ein: Sie symbolisieren die 14 Nothelfer.
Die Wegekapelle wurde Anfang des 17. Jahrhunderts aus Bruchstein gebaut. Warum und von wem, ist nicht überliefert. Nach einigen Renovierungen ist sie heute wetterfest verputzt und verschiefert.
Während wir draußen die Weite und ihre Geräusche erfahren, umfängt uns im Heiligenhäuschen die Stille. Nach Eintreten durch die halbhohe Eichentür schluckt das Tonnengewölbe die Außengeräusche. Im halbhellen Licht erkennen wir den Bildstock hinter dem Gitter. Es ist die Kopie eines lebhaften Holzreliefs des Kirchenmalers Ernst Nübolt. Die Darstellung der Kreuzabnahme Jesu ist , wie das Heiligenhäuschen, rund 300 Jahre alt.
Auf der Bronzeplatte links sind die Nothelfer zu sehen, an der rechten Wand ist der hl. Dionysus hervorgehoben. Er soll bei Gewissensnöten helfen, aber auch bei Kopfschmerzen. Dazu ist der hl. Josef, Ziehvater von Jesus, abgebildet: Er ist kein Nothelfer, aber ein Schutzpatron der Zimmerleute.
Alle Nothelfer waren frühe Christen im Orient und trugen griechische Namen. Sie werden seit dem 14. Jahrhundert als Bindeglied zu Gott verehrt – besonders, als Seuchen und Kriege durchs Land zogen. Nach dem 18. Jahrhundert nahm ihre Bedeutung ab.
Die Zahl 14 kommt in der katholischen Kirche auch bei den vierzehn Kreuzwegstationen vor. Vierzehn erklärt sich mutmaßlich durch zweimal 7 – doppelt hielt vermutlich besser. So gibt es sieben Sakramente und die sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Innegehalten
- Ein Gedanke für dich -
Wir lassen die Räder kurz stehen und gehen ein Stück die Straße hoch, bis wir einen weiten Blick haben.
Dabei überlegen wir, welche der sieben Gaben uns besonders wichtig sind:
Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit oder Gottesfurcht.