Domschänke
Ein Traditionshaus zwischen Braukunst und Gastfreundschaft
Die Domschänke in Eslohe blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich im Jahr 1806 von den Eheleuten Maximilian Stöwer und Anna Maria Sümmer erbaut, ist sie bis heute ein fester Bestandteil des Ortsbilds und eine bedeutende Institution in der Region. Der Hof, auf dem das Gebäude errichtet wurde, war einst im Besitz der Familie Becker, in die Johannes Theodor Wulf 1726 einheiratete. Schon damals wurde hier Bier gebraut und verkauft – eine Tradition, die sich durch die Jahrhunderte zieht.
Die Wurzeln der heutigen Domschänke reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Nachdem Johannes Theodor Wulf den Hof übernahm und seine Brautradition fortführte, heiratete Anton Stöwer aus Büren 1748 in den Hof ein, der fortan den Namen "Wulwes" behielt. Diese Namensgebung blieb über die Generationen bestehen und deutet auf die lange Familiengeschichte hin, die mit dem Anwesen verbunden ist.
Im Jahr 1813 übernahm Anton Peitz, der Schwiegersohn von Maximilian Stöwer, den hoch verschuldeten Hof und führte den Betrieb weiter. Bereits ein Jahr später, 1814, wurde ein Stallgebäude errichtet, das heute als Sudhaus genutzt wird. Die Domschänke diente mindestens seit 1814 als Schankwirtschaft, und neben dem Ausschank wurde auch ein Laden betrieben, der landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände, Textilien und Kurzwaren anbot. Zwischen 1883 und 1895 kam eine Bäckerei hinzu, was das umfassende Angebot des Hauses weiter ergänzte. Ein weiterer wichtiger Schritt war der Bau eines modernen Sudhauses 1987 und die Eröffnung des Brauerei-Gasthofs 1988, in dem seitdem wieder Bier gebraut wird. Die Domschänke wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrfach umgebaut. In neuerer Zeit besonders hervorzuheben ist der Umbau des alten Schafstalls im Jahr 1994, der nun als Veranstaltungsraum für besondere Anlässe dient.
Das im Jahr 1806 errichtete Gebäude ist ein zweigeschossiger Fachwerkgiebelbau, der durch seine charakteristischen architektonischen Details auffällt. Besonders bemerkenswert ist das ansprechende Giebelfeld mit Ecksäulchen, Fußstreben und Kopfwinkelhölzern, während die Giebelspitze verbrettert und das Satteldach mit Pfannen gedeckt ist. Die Traufenseiten wurden im Laufe der Jahre verändert, doch das Haus bleibt aufgrund seiner historischen Bedeutung ein prägendes Element im Bereich des alten Ortskerns von Eslohe (Kirchstraße, Papenstraße, Röchusweg, Kupferstraße). Neben seiner Geschichte ist das Gebäude ein wichtiger Zeuge der baulichen Entwicklung in der Region.
Die Domschänke hat im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Besitzer und Betreiber erlebt. Nachdem die Gaststätte zwischen 1943 und 1946 wegen des Krieges geschlossen blieb, betrieb Mathilde Stötzel sie bis 1956. Danach übernahm ihr Sohn Hermann Stoetzel bis 1971. In den Jahren 1971 bis 1976 wurde die Wirtschaft von der Familie Grebenstein gepachtet, bevor sie 1976 an die Familie Heer und schließlich 1977 an die Familie Wilfried Schickentanz verpachtet wurde.
1987 übernahm Werner Schulte-Berges die Gastwirtschaft gemeinsam mit seiner Frau Birgit, der ältesten Tochter von Hermann Stoetzel. Die Familie führte das traditionsreiche Haus weiter und verhalf ihm zu neuer Blüte, indem sie den Brauerei-Gasthof eröffnete. Auch heute noch ist die Domschänke ein Ort, an dem Tradition und Moderne in harmonischem Einklang stehen.
Vertelleken
Aus dem Nähkästchen geplaudert...
Die Geschichte der Domschänke ist eng mit der Region und ihren Menschen verbunden. Der Hof „Wulwes“ war schon früh ein Zentrum des Dorflebens und spielte eine wichtige Rolle in der Gemeinde. Über die Jahrzehnte hat sich die Domschänke immer wieder neu erfunden und den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Ob als Schankwirtschaft, Bäckerei oder moderner Brauerei-Gasthof – das Haus hat stets eine zentrale Rolle im sozialen Leben Eslohes gespielt.
Dank der Brauerei, die seit 1988 wieder betrieben wird, knüpft die Domschänke an ihre Ursprünge an und bietet den Gästen heute nicht nur herzliche Gastfreundschaft, sondern auch frisches, selbstgebrautes Bier – eine Hommage an die lange Brautradition des Hauses.