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Eröffnungsfest "Das Brotbaumregime"

Das Brotbaumregime - Ein Ausstellungsprojekt zur Sauerländer Waldkultur

In vier thematischen Ausstellungsteilen werden im Hochsauerlandkreis von Juli bis September 2023 künstlerische Positionen, historisches Material, Beiträge aus der Bevölkerung, Interviews mit Waldakteur*innen und Veranstaltungen zusammengebracht.

Die Ausstellungen finden vom 01. Juli bis zum 01. Oktober 2023 im Sauerland-Museum, im Haus Hövener und in der Südwestfälischen Galerie im Schieferbergbau- und Heimatmuseum statt. Dazu gibt es ein offenes Rahmenprogramm mit Workshops, Vorträgen, Filmabenden und Gesprächsformaten.

01.07. – Eröffnungsfest in der Südwestfälischen Galerie im Schieferbergbau- und Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen, 15-18 Uhr
08.07. – Aufführung des Projektchors und Gespräch, St. Rochus Kapelle, Eslohe, 15-17 Uhr
15.07. – Eröffnungsfest im Sauerland-Museum, Arnsberg, 15-18 Uhr
22.07. – Eröffnungsfest im Museum Haus Hövener, Brilon, 15-18 Uhr

Hintergrund
Die Fichte wurde im Sauerland nach anfänglicher Ablehnung lange als Brotbaum bezeichnet, weil sie sich ergiebig pflanzen ließ und eine verlässliche Einnahmequelle war. Besonders für den Bergbau und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg war Fichtenholz gefragt. Der reine Fichtenwald wurde zu einem Kernbestandteil der Sauerländer Landschaft. Vieles hat sich seitdem verändert. Aktuell leidet die Monokultur. Von der Dürre geschwächt, werden ganze Flächen von Borkenkäfern befallen, deren Larven den Bäumen den Saft abschneiden. Fichten sind nicht die einzigen Bäume, die es gerade schwer haben. Sie zeigen nur die Veränderungen am sichtbarsten, weil befallene Flächen häufig kahlgeschlagen werden, um den Käfer an der Weiterverbreitung zu hindern und das Holz noch zu verwerten. Es entstehen riesige Brachflächen. Früher war der Kahlschlag gang und gäbe, aber schon seit vielen Jahren werden immer weniger Waldflächen so bewirtschaftet. Der Anblick ist ein ungewohnter Schock. Das Brotbaumregime soll einen kulturellen Rahmen zur gemeinsamen Verarbeitung der gegenwärtig drastischen Veränderung des Lebensraums Wald schaffen und den Blick auf eine Zukunft zu werfen, in der das gesellschaftliche Verständnis von Landschaft, Ökosystem, Klima und Kultur enger verwoben sein wird.

Was wird gezeigt?

Künstler*innen entwickeln im Sauerland neue Werke, wie etwa Yala Juchmann und Daniel Almagor, die selbst aus der Region kommen, oder der britische Komponist und Musiker Ben Osborn, der aktuell an einem Waldlied arbeitet, das im Sommer mit einem Projektchor in der Region aufgeführt wird. Auch weitere Kunstwerke der Gegenwart tragen zur Ausstellung bei, so zum Beispiel von Maria Thereza Alves, Orawan Arunrak, Ann Böttcher, Andreas Greiner, Antje Majewski, Studio Formafantasma und Gero Troike. Nicht fehlen dürfen historische Werke aus der Region, die sowohl künstlerisch als auch als Dokumente ihrer Zeit große Relevanz für die Fragen der Ausstellung haben. Zu sehen sein werden unter anderem Gemälde von Hermann Springborn, Rudolf Kaschke und Walter Ophey sowie Holz- und Scherenschnitte des Bestwiger Grafikers Hubert Tönne.

Im Vorfeld der Ausstellung sind Beiträge der Bevölkerung entstanden, die ebenfalls präsentiert werden. So sind beispielsweise über 250 Bilder und Texte zusammengekommen, mit denen Sauerländer*innen das teilen, was sie am Wald bewegt. Historische Dokumente aus regionalen Archiven ergänzt diejenigen Teile der Ausstellung, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wo unser bisheriger Umgang mit Wald und Forstwirtschaft eigentlich herkommt. Archivmaterial verdeutlicht auch die innige Beziehung der Menschen zu ihren Wäldern in Brauchtum, Alltag und Freizeit und wirft einen Blick auf die Funktion des Tourismus für die Entstehung einer regionalen Identität, die eng an die Vorstellung der bewaldeten Kulturlandschaft gebunden ist.

Um die Komplexität der aktuellen Situation im Wald konkret zu vermitteln, gibt es Textimpulse eingeladener Autor*innen und eine Reihe von Videointerviews mit Waldakteur*innen aus der Region, die verschiedene Perspektiven erschließen.

Von Juli bis September vertiefen dann Workshops, Wanderungen und Filmabende die Fragen des Projekts und laden zum Austausch und Draußen Sein ein. Förster*innen etwa nehmen Gruppen auf Wanderungen durch ihre Reviere mit, an der St. Rochus Kapelle geht es ums Innehalten im Angesicht der Mitwelt, Kunstworkshops für Jung und Alt widmen sich Formaten, die für Menschen und auch andere Lebewesen spannend sind, verschiedene Sägewerke und Forschungseinrichtungen bieten Besichtigungen an und durch alle drei musealen Ausstellungsteile werden Rundgänge angeboten.

Das Brotbaumregime ist ein Kooperationsprojekt der Kulturbüros in Arnsberg, Brilon und Schmallenberg und der freischaffenden Künstlerin Theresa Kampmeier. Es wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Regionalen Kultur Programms – RKP, durch die LWL-Kulturstiftung, den Fonds Soziokultur, die Kunststiftung NRW, den Hochsauerlandkreis und die Städte Arnsberg, Brilon und Schmallenberg.

Foto: © Theresa Kampmeier / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

 


Preisinformationen

kostenfrei


Das Brotbaumregime

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Termine

01.07.2023 15:00 - 18:00 Uhr

Anfahrt

Veranstaltungsort:


Südwestfälische Galerie im Museum Holthausen

Kirchstr. 7
57392 Schmallenberg


Wegbeschreibung suchen
Öffnungszeiten Mittwoch, Freitag, Samstag von 14.00 bis 17.00 Uhr und Sonntag von 10.00 bis 13.00 Uhr. Für Gruppen auch nach Vereinbarung.

Veranstalter:

Kulturbüro Schmallenberg

57392 Schmallenberg

Anprechpartner:

Saskia Holsträter


02972/980-232
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