Dorfkirchen-Radroute - Variante 2
Acht Kirchen und Kapellen, sanfte Wege und spirituelle Impulse – eine entspannte Rundtour im Schmallenberger Sauerland mit Raum für Natur, Kultur und Besinnung.
Tipp des Autors
Unbedingt die moderne Lichter- und Zuspruchskirche in Gleidorf besuchen – Musik, Licht und Impulse schaffen dort eine einmalige Atmosphäre.
Bilder
Beschreibung
Die zweite Variante der Dorfkirchen-Radroute lädt auf 36,4 km und rund 500 Höhenmetern zu einer genussvollen Tagestour ein, bei der das Erleben der Glaubensorte im Vordergrund steht. Acht ganz unterschiedliche Kirchen und Kapellen – von der romanischen Kirche in Wormbach über die Waldkapelle auf dem Kohlhagen bis zur modernen Lichter- und Zuspruchskirche in Gleidorf – geben der Route einen besonderen, stillen Rhythmus. Auf gut ausgebauten, teils asphaltierten, teils befestigten Radwegen, meist durch ruhige Täler oder über weite Höhenzüge, verbinden sich Landschaft und Glaubensorte zu einem inspirierenden Erlebnis. Ob stille Andacht, interessante Lauschpöhle, historische Friedhöfe oder farbenfrohe Deckenmalereien – die Route überrascht mit Vielfalt. Einkehrmöglichkeiten, Rastplätze und kleine Umwege zu besonderen Kapellen runden das Erlebnis ab. Ideal für E-Biker*innen und Genussradler*innen mit Sinn für Kultur, Natur und Momente der Besinnung.
Karte
Die Tour beginnt am Holz- und Touristikzentrum in Schmallenberg und führt auf den ersten Kilometern bergauf, entlang eines Abschnitts des Familienerlebniswegs. Neben der Werper Straße verläuft ein eigener Radweg, der bis in Höhe des Flugplatzes Rennefeld führt. Dort biegt der Weg zwischen zwei Feldern ab, umrundet den Flugplatz auf ruhigen Wegen und führt durch lichte Waldpassagen hinab nach Wormbach.
Unser erster geistlicher Stopp ist die romanische Kirche St. Peter und Paul in Wormbach, eine der ältesten Kirchen der Region. Der angrenzende Friedhof, mit seinen einheitlichen Grabkreuzen, dem alten Baumbestand und einem kreisrunden Grundriss, ist ein Ort von besonderer Kraft und Ruhe, weshalb er auch einer der Sauerland-Seelenorte ist. Vor der Kirche finden wir einen Lauschpohl - diese Audiostationen erzählen Geschichten aus der Region. Strom erzeugt man dafür selbst per Handkurbel.
Über gut asphaltierte Wege geht es weiter nach Ebbinghof. Hier erwartet uns die schlichte, charmante Kapelle St. Laurentius, die aus einem kleinen Vorraum durch ein Gitter einsehbar ist. Kinder freuen sich hier über einen kleinen Spielplatz.
Ein kurzes Stück fahren wir zurück zur letzten Kreuzung, bevor der Weg in den Wald Richtung Berghausen führt. Kurz vor dem Ort öffnet sich die Landschaft mit weitem Blick über das Schmallenberger Sauerland. Die Kirche St. Cyriakus, mit ihrer goldenen Kirchturmuhr und von hohen Bäumen eingerahmt, ist ein weiterer besonderer Ort, der zur inneren Einkehr einlädt. Sehenswert sind vor allem die Malereien in der Kirche.
Ein alter Kreuzweg führt von hier hinauf auf den Kohlhagen. Die Kapelle mitten im Wald wird von mehreren historischen Kreuzwegen aus den umliegenden Orten angesteuert. Durch die Tür lässt sich ein Blick ins Innere werfen, daneben lädt eine rustikale Schutzhütte zur Rast ein. Ein weiterer Lauschpohl erzählt die Geschichte der Aufforstung und der Bedeutung des Fichtenwalds für die Region.
Vom Kohlhagen geht es durch schattige Waldwege bergab nach Mailar. Hier treffen wir auf den SauerlandRadring – eine ehemalige Bahntrasse mit nur sanfter Steigung, auf der es sich entspannt rollen lässt. Kurz vor Bad Fredeburg durchqueren wir den Radring per Unterführung und erreichen die Altstadt mit kleinen Gassen, Cafés und Fachwerkcharme.
Ein Besuch der katholischen Kirche St. Georg lohnt besonders: Das Altarrentabel von Nikolaus Bette mit dem Motiv des himmlischen Jerusalem ist ein echter Schatz. Nur wenige Minuten entfernt befindet sich die Heilig-Kreuz-Kapelle – schlicht von außen, mit himmelblauer Decke und farbenfrohen Akzenten im Inneren. Am Kurhaus vorbei verlassen wir Bad Fredeburg wieder – nicht, ohne vorher bei Bedarf einzukehren oder im Supermarkt die Vorräte aufzufüllen.
Nächster Stopp: Holthausen mit der Kirche St. Michael. Die runde Turmform und die Bruchsteinfassade sind außergewöhnlich. Innen zeigt sich die Kirche schlicht und ruhig – ein Ort des Ankommens und Loslassens. Holthausen selbst ist ein Golddorf und überzeugt mit liebevoll gepflegtem Ortsbild.
Beim Verlassen des Ortes passieren wir den Birkenhof mit Café und Rösterei – perfekt für eine kleine Kaffeepause. Über ein leicht ansteigendes Hochplateau mit herrlicher Fernsicht erreichen wir Gleidorf. Den Abschluss bildet die modern inszenierte Lichter- und Zuspruchskirche. Über ein digitales Terminal wählst du zwischen Musik, Lichtinstallationen und gesprochenen Impulsen. Klassische Kirchenlieder, moderne Texte und meditative Atmosphäre schaffen Raum für individuelle Momente der Einkehr.
Nach diesem eindrucksvollen Finale bringt uns der SauerlandRadring entspannt zurück nach Schmallenberg, wo eine letzte Einkehr oder ein Bummel durch die Altstadt den Tagesausflug abrundet.
Ein E-Bike wird empfohlen. Bitte an wetterangepasste Kleidung, Helm, Getränke, evtl. Picknickdecke und Schloss für Pausen und Kirchenbesuche denken.
Bitte achte auf Verkehrszeichen, Fahrbahnbeschaffenheit und andere Radfahrende. Bei Kirchenbesuchen: Rad abschließen. Die Kirchen entlang der Route sind in der Regel frei zugänglich und laden zum Entdecken und Innehalten ein. Nur während Gottesdiensten oder anderen kirchlichen Nutzungen kann der Eintritt eingeschränkt sein – bitte nimm in diesen Momenten Rücksicht.
Startpunkt der Tour:
Holz- und Touristikzentrum SchmallenbergZielpunkt der Tour:
Holz- und Touristikzentrum SchmallenbergWeitere Infos
Weitere Informationen zur Dorfkirchen-Radroute gibt es unter www.dorfkirchenradroute.de