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Der Sattelfeste

Mit Radguide Georg Fabri auf Goldkurs

„Ich kenne jeden Winkel, jede Ecke im Schmallenberger Sauerland und mag es, wenn ich meine Heimat den Gästen zeigen kann“, meint Radguide Georg Fabri und schließt seinen Satz mit „woll“. Sauerländer runden damit gerne einen guten Satz ab, eine Art Bestätigungsformel, die beim Gegenüber ein wohlwollendes Kopfnicken auslöst. Wie ein Dessert nach einem Menü. Deshalb passt die Kulinarische E-Bike-Tour durch die Golddörfer perfekt zu Georg Fabri und er zu ihr. Schon allein seine offene Art machen Lust auf die Region, darauf, wie sie aussieht, sich anfühlt - und vor allem wie sie schmeckt.

„Ich kenne jeden Winkel, jede Ecke im Schmallenberger Sauerland und mag es, wenn ich meine Heimat den Gästen zeigen kann“



Eine kulinarische E-Bike Tour...

Wir treffen uns vor dem Holz- und Touristikzentrum in Schmallenberg. Hier stehen schon die modernen, frisch geputzten E-Bikes für jene, die ohne angereist sind. Georg Fabri checkt sie durch, stellt den Sattel richtig ein, erklärt, welche Stufe wir am besten wann nehmen und gibt einen Vorgeschmack auf die kulinarischen Leckerbissen auf der Route. Das motiviert. Wer zum ersten Mal E-Bike fährt, dreht eine kleine Proberunde. Dann geht es los. Nach 300 Metern stoppt der Guide. Gibt‘s schon etwas zu verkosten? Fabri deutet auf das Logo der Golddorf-Radroute, damit keiner auf dem Weg verloren geht. „Zum Glück ist mir das noch nie passiert“, meint der Winkhauser. Das hätte uns auch gewundert. Georg Fabri hat jeden in der Gruppe genau im Blick - und passt das Tempo entsprechend an. Die Strecke ist optimal aufgebaut, so dass wir uns langsam ans E-Bike-Fahren und die Steigungen herantasten können. Aber auch versierte E-Biker kommen hier auf ihre Kosten. Die Aussichten - einfach großartig!

Erst mal rollen wir in Fleckenberg ein. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Schiefergedeckte Fachwerk- und Bauernhäuser, Blumenpracht vor den Fenstern und in den Gärten, gesäumt von akkurat geschnittenen Hecken. Kein Wunder, dass Fleckenberg im oberen Lennetal seit 1977 einer von neun Bundessiegern im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Schmallenberger Sauerland und in der Ferienregion Eslohe ist. Ein Golddorf also. Sieben solcher Orte werden auf der insgesamt 50 Kilometer langen Route passiert. Eines schöner als das andere. „Es sind 10 Jahre Arbeit, bis ein Dorf so eine Auszeichnung überhaupt bekommen kann“, erklärt Georg Fabri. „Heute beurteilt das Komitee aber nicht mehr allein das Erscheinungsbild, sondern auch wie der Zusammenhalt im Ort ist. Deshalb heißt der Wettbewerb nun „Unser Dorf hat Zukunft“. Diese kann eben nur miteinander geschaffen werden.“

Was auffällt ist, dass die Menschen uns überall freundlich grüßen, obwohl wir oft „nur“ vom Sattel aus die Dörfer anschauen. Wahrscheinlich liegt das auch ein bisschen an Georg Fabri, der die Gruppenspitze anführt und links und rechts den Menschen in den Gärten winkt. Im Hauptjob für das Kanalnetz der Stadt Schmallenberg zuständig, ist er hier bekannt wie ein bunter Hund, wie er selbst meint.

Von Fleckenberg geht es über Lenne und Wulwesort wieder nach Schmallenberg durch den Kurpark und weiter nach Grafschaft, dem ersten Golddorf der Region. Jetzt packen wir die erste Steigung zum Blinker hinauf, eine Installation des 23,4 Kilometer langen WaldSkulpurenWegs zwischen Schmallenberg und Bad Berleburg. Zum Glück haben wir elektronischen Rückenwind. Da radeln wir leicht und geschmeidig den Berg hinauf - und werden zudem mit einem fantastischen Ausblick auf die Landschaft belohnt. In Oberkirchen umkreisen wir den Hermannsteich und lassen uns im Biergarten des Gasthaus Droste nieder. Die erste Rast! Das urige Haus ist seit 200 Jahren in Familienbesitz. In der Küche kocht Georg Droste traditionelle Sauerländer Spezialitäten - ausschließlich mit Zutaten aus der Region. Für uns gibt es heute die Potthucke, ein typisches Auflaufgericht aus Kartoffeln, Eiern, Sahne und Speck. Weil das Gemisch gern am Boden festbackt, nennen es die Sauerländer Potthucke: „Das, was im Topf hockt“. Serviert wird es mit Schinken und Käse. Ein Pils dazu - großartig. Aber nicht zu viel davon, sonst können wir ja nicht mehr weiterfahren. Über die Kalte Kirche, einem wunderschönen Naturschutzgebiet geht es weiter nach Westfeld am Fuße des Kahlen Asten. Hier hat sich Nikola Schneider den Traum eines kleinen Cafés erfüllt - im ehemaligen Backhaus des Dorfes. Das Café Backes ist definitiv ein Ort zum Verweilen. Da wir heute aber noch mehr auf der Guckliste der Kulinarischen Golddorf-Radroute haben, bekommen wir den Lieblingskuchen ihrer Gäste auf die Hand: einen Hefekuchen mit Früchten und dicken Streuseln - und natürlich eine Tasse Kaffee. Unser Guide erzählt und berichtet über Land und Leute, gibt Tipps für weitere Einkehrstationen und regionale Spezialitäten. Wir bräuchten große Satteltaschen am Rad, um das alles mitzunehmen! Munter lassen wir es laufen - ins Lennetal hinunter und über Winkhausen ins liebliche Sorpetal. Hier halten wir bei Landwirt Stefan Belke, der aus der guten Wiesenmilch seiner Kühe von einer regionalen Käserei leckeren Käse mit Naturrinde machen lässt. Den brauchen wir jetzt dringend, denn glaubt man den Franzosen, schließt dieser den Magen. Von Fabris Heimatort geht es zum nächsten Golddorf Niedersorpe, wo alle zwei Jahre an Pfingstsonntag eine Kulinarische Wanderung stattfindet. Selbst Georg Fabri hat jetzt rote Backen bekommen, obwohl für ihn E-Bike fahren ein Leichtes ist. „Ich wandere auch gern, aber beim Radfahren bin ich einfach flotter unterwegs. Unsere Region ist gemacht für‘s Radfahren. Tolle Strecken, wunderbare Aussichtspunkte und kulturelle Schätze. Das zeig ich einfach gerne und das Miteinander mit den Leuten macht mir total viel Spaß, woll.“ Das haben wir bemerkt. Leider ist unsere kulinarische Reise durch das Schmallenberger Sauerland schon zu Ende - an der Eisdiele in der Stadt. Dort geben wir die Bikes ab. Sollen wir noch? Nur eine Kugel vielleicht? Passt vielleicht grad noch oben drauf, wie die Kirsche auf die Sahnehaube.


Im Porträt

Georg Fabri

Georg Fabri ist ein waschechter Sauerländer. Das hört man schon am „...,woll?“ am Satzende. Nach seiner Arbeit bei der Stadt Schmallenberg schwingt er sich gerne selbst auf‘s Rad, meist aber sonntags. Da macht er schon mal 120 Kilometer in drei bis fünf Stunden. Vor allem mit seinem nagelneuen E-Bike. In seinem Wohnort Winkhausen ist er ein bisschen ein Mädchen für alles. Da streicht er Ruhebänke und Zäune entlang der Wanderwege und schaut, ob diese sauber und gepflegt sind.

 


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